Besonders großer, heller Vollmond und ein ungewöhnlicher Komet

Wem heute und morgen Nacht der Vollmond besonders groß und hell erscheint, erliegt ausnahmsweise mal nicht der Mond-Illusion 😉

Er ist zur Zeit gerade tatsächlich besonders groß:

The Moon’s orbit is an ellipse with one side 30,000 miles closer to Earth than the other. The full Moon of Oct. 25-26 is located on the near side, making it appear as much as 14% bigger and 30% brighter than lesser full Moons we’ve seen earlier in 2007.

Und noch was Besonderes tut sich am Himmel:

STRANGE COMET: Astronomers around the world agree, Comet 17P/Holmes is one of the strangest things ever to explode in the night sky. It’s a comet, yet it looks like a planet with a golden core and a green atmosphere […]

Yesterday, Comet Holmes shocked sky watchers with a spectacular eruption, brightening almost a million-fold from 17th to 2.5th magnitude in a matter of hours. The comet is now visible to the naked eye–even from light polluted cities–high in the northern sky after sunset […]

Also, schaut mal hoch! 😉

Quelle: spaceweather.com – dort findet ihr weitere interessante Infos.

Sternschnuppen schnuppern

Zum Glück ergibt sich ja selten die Gelegenheit, an Sternschnuppen zu schnuppern 😉 Warum man es auch im Fall eines Falles jedoch auf keinen Fall tun sollte, erklärt uns dieser freundliche Astronaut:

Von wegen Sternenstaub …

Thx an Llewellian 😉

P.S. Ja, ich weiß, ich bin gerade recht blogfaul 😉 Es ist soviel anderes schönes zu tun, zokkn, lesen, in Haus und Garten werkeln … aber ich gelobe Besserung … wieder ein mal 😉

Harvest Moon – Ernte-Mond

herbstmond

Heute abend, ganz genau um 21:45 Uhr ist Vollmond. Ein ganz besonderer Vollmond: Harvest Moon – Ernte-Mond.

Die nordamerikanischen Ureinwohner – aber nicht nur sie, dergleichen findet sich in vielen Kulturen – hatten viele Namen für den Mond. Sie dienten der Orientierung im Jahr und wurden später von den Farmern übernommen, ergänzt usw. Den Blue Moon – Blauen Mond – hatten wir hier schon mal. Des Weiteren gibt es noch Monde mit klangvollen Namen wie z.B. Wolfs-Mond, Schnee-Mond, Wurm-Mond, Rosa-Mond, Blumen-Mond, Erdbeer-Mond, Reh-Mond, Hecht-Mond, Jägers-Mond, Biber-Mond, Kalter-Mond …

Der Ernte-Mond ist der erste Vollmond nach der Herbst-Tagundnachtgleiche, dem Herbstanfang, der dieses Jahr auf den 23. September fiel. Der Name Ernte-Mond soll sich auch daher ableiten, dass er den Bauern eine Extraportion Licht spendierte, zusätzliche Zeit, um die wertvolle Ernte bis tief in die Nacht hinein einzubringen.

Wer schon einmal einen Blick auf die Mondaufgangszeiten geworfen hat, wird vielleicht bemerkt haben, dass der Mond von Tag zu Tag später aufgeht. Diese „Verspätung“ variiert je nach Jahreszeit zwischen ca. 15 und 70 Minuten. Zur Zeit ist sie besonders kurz, zwischen gestern (17:14) und heute (17:30) lagen gerade mal 16 und zwischen heute und morgen (17:47) liegen 17 Minuten. Es scheint also wirklich so, als gäbe sich Frau Luna alle Mühe, schnell wieder da zu sein, um den erntenden Bauern zu leuchten 😉

Die Tagundnachtgleichen galten z.b. den Kelten als ganz besondere Zeitpunkte, da hier der Kosmos im besonderen Gleichgewicht schien: Es gibt 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht und nur zu diesen beiden Zeitpunkten im Jahr geht die Sonne genau im Osten auf und genau im Westen unter. Die Mächte Licht und Dunkelheit sind im Gleichgewicht und diese Zeiten galten als Torwege des Jahres. Zur Zeit der Herbst-Tagundnachtgleiche feierten sie Alban Elfed, ein Fest, das in der keltischen Tradition dem göttlichen Kind Mabon („göttlicher Sohn“) geweiht war, der übrigens wie der griechische Dionysos , dessen Mysterien ebenfalls im Herbst gefeiert wurden, in die Unterwelt hinabsteigt und wiedergeboren wird. Diese Traditionen und Mysterien spiegeln den Gang der Sonne, die als Gott personifiziert wird, wieder.

Vom ausgeglichenen Zeitpunkt der Herbst-Tagundnachtgleiche an gewinnt die Dunkelheit immer mehr Macht, die Nächte werden länger und länger, die Tage kürzer und kürzer, bis am 21./22. (dies Jahr 22.) Dezember, dem Zeitpunkt der Wintersonnenwende die Dunkelheit mit der längsten Nacht des Jahres vollends gesiegt zu haben scheint, das Licht – die Sonne – gestorben ist. Drei Tage scheint dies so zu bleiben, bis am 3. Tag das Licht wiedergeboren wird, die Tage wieder länger werden. Um den 24./25. Dezember gab/gibt es daher in vielen Kulturen Feiern zur Wiedergeburt des Lichtes, der Sonne. Sonnengötter wie z.B. Mithras (bei den Römern auch „Sol Invictus“, der unbesiegbare Sonnengott) feierten ihren Geburtstag am 25. Dezember, die Christen übernahmen dies später für Jesus.

Zurück zu unserem Ernte-Mond. Nun beginnt die Zeit der Erntedankfeste, aber auch die Zeit der großen Volksfeste (ja auch dem größten der Welt, dem Oktoberfest), wenn die Ernte eingebracht ist und früher die Taschen der Bauern voll waren.

Vielleicht für jeden von uns ein guter Zeitpunkt, sich auch einmal die eigene Jahresernte 😉 anzuschauen, sich zu bedanken, die – hoffentlich 😉 – Fülle zu feiern und sich auf den farbenfrohen Herbst zu freuen, der sich ja wirklich alle Mühe gibt, unsere Farbspeicher noch mal kräftig aufzufüllen, damit wir die dunkle Zeit des Winters gut überstehen 😉

So und wer nun immer noch nicht genug vom Mond hat, kann ja noch einen Abstecher nach Google Moon machen und gucken, ob er nicht vielleicht doch aus Käse ist … 😉

(Bildquelle: Astronomy Picture of the Day)

Feuerball über New Mexico

Gestern am frühen Morgen gegen 3:00 Ortszeit flog ein vier Mal hellerer Feuerball als der Vollmond über New Mexico:

„It was terrifying,“ says eyewitness Susan K. Burgess. „I was stargazing outside my house near Santa Fe when the landscape started becoming very bright, as if a brilliant full moon was quickly rising from the southwest. The fireball itself [slowly moved] over the house and disintegrated with a great deal of scatter in the northwest sky.“

„The fireball was a pure emerald green, uncomfortably bright to look at,“ adds Harald Edens located in the Magdalena Mountains west of Socorro, NM. „The object was disintegrating when I saw it, with pieces parallel-tracking and trailing the fireball. Those smaller pieces had all different colors–most notably red. I think it has been a piece of space junk.“

Eine den ganzen Himmel beobachtende Kamera der Sandia National Labs in Albuquerque hat den Überflug aufgenommen:
http://www.spaceweather.com/swpod2007/14sep07/sandia1.mov

Auch auf der Site des Hobby Radioastronom Tom Ashcraft gibt es einen Film des Überflugs:
http://www.heliotown.com/Fireball_Sep_13_2007_Ashcraft.html

Quelle: http://www.spaceweather.com/

Bereits am 1. September flog während des Aurigid Meteor Shower ein besonders heller Feuerball über New Mexico:
http://www.heliotown.com/Aurigid_Outburst_Ashcraft.html
http://www.spaceweather.com/archive.php?view=1&day=02&month=09&year=2007

Blue Moon?

blue_moon.jpg

Landläufig wird der heutige zweite Vollmond innerhalb eines Monats (der erste Vollmond war am 1. Juni) heutzutage Blue Moon genannt. Dies beruht jedoch auf einer Fehlinterpretation des Maine Farmers‘ Almanac durch den Amateurastronomen James Hugh Pruett (1886-1955) in seinem Artikel „Once in a Blue Moon“, der in der Zeitschrift Sky & Telescope im März 1946 erschien. Wie es dazu kam, lässt sich in der gleichen Zeitschrift im Artikel „What’s a Blue Moon?“ nachlesen.

Die Bezeichnung Blue Moon taucht zum ersten Mal im Maine Farmers‘ Almanac von 1819 für den dritten von vier Vollmonden in einer Jahreszeit auf. Anstatt des Kalenderjahres (Januar bis Dezember) nutzte der Maine Farmers‘ Almanac das tropische Jahr, das von einer Wintersonnenwende („Jul“) zur nächsten reicht. Meistens gibt es in diesem Zeitraum zwölf Vollmonde, drei jeweils im Winter, Frühling, Sommer und Herbst. Gelegentlich fallen jedoch dreizehn Vollmonde in ein tropisches Jahr, eine Jahreszeit besitzt dann vier statt drei Vollmonde.

Warum wird nun dann der dritte der vier und nicht der vierte Vollmond Blue Moon genannt? Weil nur dann die Namen der anderen Vollmonde (Vollmonde hatten im Maine Farmers‘ Almanac feste Namen, wie z.B. „Mond vor Jul“ und „Mond nach Jul“) auf die richtigen Zeitpunkte bezogen auf Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen fallen.

Demnach kann es den „richtigen“ Blue Moon nur im Februar, Mai, August und November, einen Monat vor der nächsten Sonnenwende oder Tagundnachtgleiche geben. Und somit haben wir heute nach den Regeln des Maine Farmers‘ Almanac eben keinen Blue Moon, da gibt es den nächsten erst am 20. Mai 2008.

Wir haben also heute nur den „falschen“ Blue Moon, einen zweiten Vollmond im gleichen Monat, was aber auch ein seltenes Ereignis ist, da wir bis zum nächsten immerhin bis zum 31. Dezember 2009 warten müssen 😉

So, das hätten wir nun geklärt und richtig gestellt 😉

An diesem Wochenende weist der Mond aber eine weitere Besonderheit, unter Himmelsfans 😉 als „Mond-Illusion“ bekannt, auf: Er erscheint insbesondere beim Aufgang direkt über dem Horizont ungewöhnlich riesig. Dieses Wochenende steht der Vollmond niedriger als irgendwann sonst dieses Jahr am Himmel. Das liegt daran, dass sich bei Vollmond Sonne und Mond direkt gegenüber stehen und, wenn die Sonne besonders hoch, wie jetzt um die Zeit der Sommersonnenwende herum, der Mond sehr niedrig steht (wie bei einem Schiff, taucht man den Bug ein, geht das Heck hoch und umgekehrt). Dass uns der Mond jetzt so groß erscheint, beruht jedoch nicht etwa darauf, dass er uns so nah kommt ;-), sondern auf einer optischen Täuschung, passiert also in der hoffentlich nicht hohlen Kugel auf unserem verlängerten Rückrat oben 😉 Wie es genau funktioniert, könnt ihr hier nachlesen: Summer Moon Illusion

(Bildquelle: photogalaxy.com)