TV-Tipp: Gott und das Spaghetti-Monster

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Heute um 21 Uhr geht es in der Reihe „Delta“ auf 3sat (Wiederholung 16.12.07, 19.30 Uhr auf dem ZDFdokukanal) um das Thema: Breitet sich ein „neuer Atheismus“ in unserer Gesellschaft aus?

In Amerika fand vor wenigen Wochen ein Kongress statt, der große internationale Beachtung fand, weil er inmitten eines weltweit religiös aufgeheizten Klimas für einen „kristallklaren Atheismus“ Front machte. Mit dabei die Hauptvertreter des sogenannten „Neuen Atheismus“, darunter neben dem Literaturwissenschaftler und Publizisten Christopher Hitchens auch die Philosophen Sam Harris und Daniel Dennett sowie der Evolutionsbiologe Richard Dawkins.

Das Buch „Der Gotteswahn“ von Richard Dawkins findet viel Beachtung und führt derzeit die Bestellerlisten an, auch in Deutschland. Um die Positionen und die Probleme dieser Diskussion verständlich zu machen, hatte der US-Physiker Bobby Henderson im Kontext der Diskussion um Intelligent Design und das Verbot der Evolutionslehre an amerikanischen Schulen die Religion vom „Fliegenden Spaghetti-Monster“ erfunden: Eine Pseudo-Religion, die sich jedoch aller Argumente herkömmlicher Theologie bedient, um auf diese Weise parodistisch auf die zugrunde liegenden logischen, erkenntnistheoretischen und gesellschaftlichen Probleme aufmerksam zu machen. Doch wie hilfreich oder zutreffend sind derartige Argumente gegen den Theismus?

Die Sendung will jenseits der Polemik, die unweigerlich auf allen Seiten mit dem Thema der Existenz Gottes verbunden ist, die Argumentationslinien des sogenannten „neuen Atheismus“ deutlich machen und kritisch beleuchten. Sie fragt, was eigentlich neu am Anti-Theismus ist – und wie die Theologen mit den neuen Herausforderungen umgehen, vor denen sie stehen. Gibt es eine Position jenseits der Intelligent Design Argumente? Und welche Auswirkungen hätte der neue Anti-Theismus auf die heutige Gesellschaft?

Gäste der Sendung sind:

  • Willigis Jäger, Benediktushof – Zentrum für spirituelle Wege
  • Bernulf Kanitscheider, Philosophie der Naturwissenschaften, Universität Gießen
  • Hans-Dieter Mutschler, Theologe und Physiker, Hochschule Ignatianum/Krakau

Themen sind die Gärtnerparabel, Aufruf zum Nicht-Glauben und Religion als Teilsystem.

Quelle: 3sat

Wer das Spaghetti-Monster noch nicht kennt (Bildungslücke! 😉 ), wird in der Wikipedia fündig.

TV-Tipp: Ist Gott nur eine Wahnvorstellung?

ZDF, Sonntag, 4. November 2007, 0.20 Uhr nachtstudio

Gäste:
Petra Bahr, Theologin, Kulturbeauftragte der EKD
Manfred Lütz, Theologe, Psychotherapeut, Psychiater
Michael Schmidt-Salomon, Philosoph, Giordano-Bruno-Stiftung
Henryk M. Broder, Journalist und Buchautor

Der neue Religionsstreit

Nach dem Erscheinen von Richard Dawkins Bestseller „Der Gotteswahn“, ist erneut der Streit zwischen Gläubigen und Atheisten entbrannt, ob es tatsächlich einen Gott gibt.

Seit Wochen steht ein Buch in den internationalen Bestsellerlisten, in dem ein Oxfordprofessor mit dem Glauben an ein höheres übernatürliches Wesen jedweder Art abrechnet. Der Mann ist Evolutionsbiologe, heißt Richard Dawkins und erregt mit seinem 575-Seiten Werk „Der Gotteswahn“ seit Monaten die Gemüter. In einer Art atheistischem Manifest wettert er nicht nur scharfzüngig gegen religiöse Fundamentalisten, sondern hält Religion grundsätzlich für irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch. Sie lehre uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen. […]

Mit Dawkins, so scheint es, ist ein Kulturkampf aus den USA nach Europa geschwappt, der den Nerv der Zeit trifft. Gerade in Deutschland treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus, doch gleichzeitig nimmt das Interesse an religiösen Fragen spürbar zu. Besinnungsliteratur steht hoch im Kurs. Jeder bastelt sich seine ganz persönliche Patchwork-Religion. Und selbst Deutschlands vorderster Denker Jürgen Habermas hat in seiner Auseinandersetzung mit Kardinal Joseph Ratzinger die „Ressource Religion“ für den philosophischen Diskurs wiederentdeckt. […]

Warum erfährt zum Beginn des 21. Jahrhunderts die Religion eine Renaissance? Stimmt die These von der destruktiven Natur der Religion? Wie sicher ist es, dass es Gott nicht gibt? Ist Religion nicht vielleicht doch mit der Evolution vereinbar? Und ist Gott nicht nur eine Wahnvorstellung? […]

Mehr Infos: ZDF

Arte Specials zu Burma (Birma, Myanmar)

Leider habe ich es zu spät gemerkt, aber gestern gabs auf Arte „Birma – Militär gegen Mönche“. Zum Glück lässt sich die Doku „Birma – Die Generäle gegen das Volk“ aber hier im Web (16.10. um 22:50) anschauen.

Heute um 12:30 Uhr lief dann noch „Birma – Flüchtlingsvolk und Touristenattraktion“ (findet sich dann hoffentlich auch auf Arte +7 im Net) und heute abend um 19:00 Uhr (und 26.10. um 16:50 Uhr) gibts „Flussdelfine in Myanmar“:

Die Dokumentation zeigt neben den Bemühungen einiger Wissenschaftler und der außergewöhnlichen Zusammenarbeit von Fischern und Delfinen auch den Alltag der Fischerfamilien und ihre buddhistischen Traditionen.

Harvest Moon – Ernte-Mond

herbstmond

Heute abend, ganz genau um 21:45 Uhr ist Vollmond. Ein ganz besonderer Vollmond: Harvest Moon – Ernte-Mond.

Die nordamerikanischen Ureinwohner – aber nicht nur sie, dergleichen findet sich in vielen Kulturen – hatten viele Namen für den Mond. Sie dienten der Orientierung im Jahr und wurden später von den Farmern übernommen, ergänzt usw. Den Blue Moon – Blauen Mond – hatten wir hier schon mal. Des Weiteren gibt es noch Monde mit klangvollen Namen wie z.B. Wolfs-Mond, Schnee-Mond, Wurm-Mond, Rosa-Mond, Blumen-Mond, Erdbeer-Mond, Reh-Mond, Hecht-Mond, Jägers-Mond, Biber-Mond, Kalter-Mond …

Der Ernte-Mond ist der erste Vollmond nach der Herbst-Tagundnachtgleiche, dem Herbstanfang, der dieses Jahr auf den 23. September fiel. Der Name Ernte-Mond soll sich auch daher ableiten, dass er den Bauern eine Extraportion Licht spendierte, zusätzliche Zeit, um die wertvolle Ernte bis tief in die Nacht hinein einzubringen.

Wer schon einmal einen Blick auf die Mondaufgangszeiten geworfen hat, wird vielleicht bemerkt haben, dass der Mond von Tag zu Tag später aufgeht. Diese „Verspätung“ variiert je nach Jahreszeit zwischen ca. 15 und 70 Minuten. Zur Zeit ist sie besonders kurz, zwischen gestern (17:14) und heute (17:30) lagen gerade mal 16 und zwischen heute und morgen (17:47) liegen 17 Minuten. Es scheint also wirklich so, als gäbe sich Frau Luna alle Mühe, schnell wieder da zu sein, um den erntenden Bauern zu leuchten 😉

Die Tagundnachtgleichen galten z.b. den Kelten als ganz besondere Zeitpunkte, da hier der Kosmos im besonderen Gleichgewicht schien: Es gibt 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht und nur zu diesen beiden Zeitpunkten im Jahr geht die Sonne genau im Osten auf und genau im Westen unter. Die Mächte Licht und Dunkelheit sind im Gleichgewicht und diese Zeiten galten als Torwege des Jahres. Zur Zeit der Herbst-Tagundnachtgleiche feierten sie Alban Elfed, ein Fest, das in der keltischen Tradition dem göttlichen Kind Mabon („göttlicher Sohn“) geweiht war, der übrigens wie der griechische Dionysos , dessen Mysterien ebenfalls im Herbst gefeiert wurden, in die Unterwelt hinabsteigt und wiedergeboren wird. Diese Traditionen und Mysterien spiegeln den Gang der Sonne, die als Gott personifiziert wird, wieder.

Vom ausgeglichenen Zeitpunkt der Herbst-Tagundnachtgleiche an gewinnt die Dunkelheit immer mehr Macht, die Nächte werden länger und länger, die Tage kürzer und kürzer, bis am 21./22. (dies Jahr 22.) Dezember, dem Zeitpunkt der Wintersonnenwende die Dunkelheit mit der längsten Nacht des Jahres vollends gesiegt zu haben scheint, das Licht – die Sonne – gestorben ist. Drei Tage scheint dies so zu bleiben, bis am 3. Tag das Licht wiedergeboren wird, die Tage wieder länger werden. Um den 24./25. Dezember gab/gibt es daher in vielen Kulturen Feiern zur Wiedergeburt des Lichtes, der Sonne. Sonnengötter wie z.B. Mithras (bei den Römern auch „Sol Invictus“, der unbesiegbare Sonnengott) feierten ihren Geburtstag am 25. Dezember, die Christen übernahmen dies später für Jesus.

Zurück zu unserem Ernte-Mond. Nun beginnt die Zeit der Erntedankfeste, aber auch die Zeit der großen Volksfeste (ja auch dem größten der Welt, dem Oktoberfest), wenn die Ernte eingebracht ist und früher die Taschen der Bauern voll waren.

Vielleicht für jeden von uns ein guter Zeitpunkt, sich auch einmal die eigene Jahresernte 😉 anzuschauen, sich zu bedanken, die – hoffentlich 😉 – Fülle zu feiern und sich auf den farbenfrohen Herbst zu freuen, der sich ja wirklich alle Mühe gibt, unsere Farbspeicher noch mal kräftig aufzufüllen, damit wir die dunkle Zeit des Winters gut überstehen 😉

So und wer nun immer noch nicht genug vom Mond hat, kann ja noch einen Abstecher nach Google Moon machen und gucken, ob er nicht vielleicht doch aus Käse ist … 😉

(Bildquelle: Astronomy Picture of the Day)