Aurela darf nicht sterben!

Aurela darf nicht sterben!Ihr Lieben da draußen! Ich bitte Euch, Ulf Hundeiker dabei zu unterstützen, das Leben eines kleinen Mädchens zu retten. Auch wenn dies fast aussichtslos erscheint: Wir alle zusammen können es schaffen, der kleinen Aurela zu helfen. Aber es muss schnell gehen, sie hat keine Zeit! (Und falls ihr skeptisch seid, im Internet geistert ja so einiges rum: Ulf ist absolut vertrauenswürdig!)

David gegen Goliath und die Zeit

„Ich brauche mal eben so schnell wie möglich eine Viertelmillion Euro. Sonst stirbt ein Kind.“ So fasst Ulf Hundeiker, vierzig Jahre, das Problem zusammen, das derzeit einen großen Teil seiner Zeit absorbiert. Das Kind heißt Aurela und ist die einjährige schwer leukämiekranke Tochter des Ehepaares Kosovare und Flamur H. – und die Nichte einer Freundin des Münsteraners und seiner Frau. Und lebt, wie auch besagte Freundin, im Kosovo, einer der bestvergessenen Regionen dieses Planeten. Dort gibt es keine Krankenversicherung und weit und breit keine Einrichtung, die sie mit einer Knochenmarkstransplantation vor dem Tode bewahren könnte. „Ich habe mit dem behandelnden Arzt, Dr. A., in Prishtina telephoniert“, so Hundeiker. „Er spricht gut Englisch, musste mir aber leider mitteilen, dass es für die kleine Aurela keine andere Möglichkeit gibt. Schon gar nicht dort.“

Das Mädchen hatte vor wenigen Wochen eine Chemotherapie tapfer ertragen, doch deren Nebenwirkungen sind hart, sie mag nicht essen und die ganze Mundhöhle ist entzündet. Von den vielen Spritzen und Infusionen ist sie völlig zerstochen, wegen der geschwächten Abwehr sind die meisten Einstichstellen stark entzündet. Die Blutbildung ist nahezu zusammengebrochen. Im Gesicht hat sie Hauteinblutungen, und ihr Zustand wird sich von selbst nicht verbessern.

Hundeiker: „Ich konnte das nicht so hinnehmen, dass das einfach nicht gehen soll. Da dachte ich, ich muss etwas unternehmen! Auch wenn ich sowas noch nie gemacht habe und keinen Plan davon hatte.“

Die Zeit drängt, und bislang hat ihm niemand auf seine Bitten um Hilfe geantwortet. „Die Uni Münster sagt, da können durchaus 250.000 Euro gebraucht werden. Mir fehlt aber eine gemeinnützige Organisation an der Seite, die mir hilft, z.B. mit der Einrichtung eines Spendenkontos.“ Derzeit nutzt er deswegen einfach ein Sparbuch. „Was soll ich denn sonst machen?“ fragt er. Auch die Vermittlung von Beziehungen und vergleichbarem würde ihn freuen.

Die junge Mutter bangt derweil um das Leben ihres ersten und bislang einzigen Kindes. Zur Zeit befinden sie sich in einem Krankenhaus in Albaniens Hauptstadt Tirana. Es sei schmutzig dort, geputzt werde auch nicht – eine weitere Gefahr für das geschwächte Mädchen!

Warum er gerade dieses Mädchen retten will? „Warum nicht? Ich kann nicht alle Menschen retten, aber vielleicht diesen einen…“ gibt sich Hundeiker verhalten optimistisch. Außerdem: „Ich habe angefangen, jetzt muss ich auch weitermachen!“

Weitere Informationen samt Spendenmöglichkeit gibt es auf www.aurela-darf-nicht-sterben.de

„Mein Körper gehört mir!“ Kinderrechtskampagne gegen Zwangsbeschneidung gestartet

„Zwangsbeschneidung ist Unrecht – auch bei Jungen.“ Mit dieser entschiedenen Aussage ist heute, ein Tag vor der öffentlichen Sitzung des Deutschen Ethikrats (siehe dazu auch dies lesenswerte Interview mit Prof. Merkel, Mitglied des Ethikrats), die Kinderrechtskampagne der Giordano-Bruno-Stiftung gestartet. „Ziel der Kampagne ist es, die geplante Legalisierung medizinisch unnötiger Vorhautbeschneidungen zu verhindern“, erklärt Stiftungssprecher Michael Schmidt-Salomon. „Denn die Zwangsbeschneidung ist keine Bagatelle, wie so oft behauptet wird, sondern ein durch nichts zu rechtfertigender Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit des Kindes.“

Auf der heute freigeschalteten Website www.pro-kinderrechte.de führt der von der Stiftung ins Leben gerufene „Arbeitskreis Kinderrechte“, dem u.a. der Strafrechtler Holm Putzke angehört, zahlreiche medizinische, psychologische, politische und juristische Argumente auf, die diese Einschätzung belegen. Tragischerweise, so die Experten des „AK Kinderrechte“, sei das Wissen über die tatsächlichen Folgen der Vorhautbeschneidung, die sehr wohl mit „milderen“ Formen der weiblichen Genitalbeschneidung vergleichbar sei, in der Gesellschaft kaum vorhanden. So wüssten viele Eltern nicht, dass Säuglinge während der Beschneidung besonders schwere Schmerzen erleiden, weil das schmerzunterdrückende System erst Monate nach der Geburt funktionstüchtig sei. Fallen die Kinder aufgrund der ungefilterten Qualen in einen traumatischen Schockzustand, würden die Eltern die plötzliche Ruhe sogar als Zeichen für die vermeintliche Harmlosigkeit der Beschneidung fehlinterpretieren.

In der hier zum Ausdruck kommenden „fehlenden Aufklärung beziehungsweise gezielten Desinformation der Eltern“ liegt nach Ansicht des „AK Kinderrechte“ das „Hauptproblem der gegenwärtigen Debatte“: „Wüssten die Eltern über die dramatischen Konsequenzen der Zirkumzision Bescheid, müsste man über ein Beschneidungsverbot gar nicht mehr diskutieren, da die meisten Mütter und Väter von sich aus den Gedanken verwerfen würden, ihre Kinder beschneiden zu lassen.“

Um nun im Sinne der Kinderrechte Druck auf die deutsche Politik auszuüben, hat die Giordano-Bruno-Stiftung eine Plakatkampagne entworfen, bei der sie auf möglichst breite Unterstützung seitens der Bevölkerung hofft. Dazu heißt es auf der Website www.pro-kinderrechte.de: „Mit jedem Euro, den Sie der Aktion zur Verfügung stellen, können wir mehr Plakatflächen mieten und damit die Wahrnehmung unseres Anliegens in der Öffentlichkeit stärken. Denn nur durch einen vehementen Protest der Bevölkerung wird die angestrebte Legalisierung der Zirkumzision noch verhindert werden können. Machen wir den Verantwortlichen in Politik und Justiz unmissverständlich klar, dass Zwangsbeschneidung Unrecht ist – auch bei Jungen!“

 


Sehr zu empfehlen ist auch die FAQ der Kampagne, die mit Mythen, Irrtümern und falschen Behauptungen rund um die Beschneidung aufräumt.

Auf der Kampagnenseite finden sich auch weiterführende Informationen, vertiefende Texte und Links zu Fachartikeln, Studien und offiziellen Dokumenten wie z.B. der UN Kinderrechtskonvention oder dem Urteil des Landgerichts Köln.

Sowohl als Pirat als auch Gründungsmitglied der frisch gegründeten Arbeitsgemeinschaft Humanistischer Laizismus in der Piratenpartei Deutschland findet diese Kampagne meine volle Unterstützung.

Mir liegt es fern, gläubigen Menschen vor den Kopf zu stoßen, sie zu verletzen oder anzuklagen und ich bin mir sicher, dass auch Eltern, die ihre Jungen aus rituellen Gründen beschneiden lassen, diese sehr lieben und nur das Beste für sie möchten. Doch ich denke, wir alle, gläubig oder nicht, müssen unser Tun, insbesondere auch, wenn es uns zum Schutz Anbefohlene betrifft, wenn wir für Menschen entscheiden, die selbst (noch) nicht in der Lage dazu sind, immer wieder neu überdenken und hinterfragen.

Es war Jahrtausende üblich und wird in der Bibel gut geheißen, Kinder zu züchtigen – wohl gemerkt, nicht um sie zu quälen, sondern, so dachte man, zu ihrem Besten. Und doch tun wir es heute nicht mehr, eben weil wir es heute besser wissen. So wie wir heute auch keine Ehebrecherinnen mehr steinigen oder Homosexuelle töten, obwohl dies z.B. in der Bibel gefordert wird.

Wir haben uns verändert, die Menschheit hat sich verändert in diesen tausenden Jahren. Aufklärung, Menschenrechte und auch die UN-Kinderrechtskonvention zeugen davon.

Des Weiteren denke ich auch: Wer für sich selbst Religionsfreiheit einfordert, sollte sie auch seinen Kindern zugestehen, ihnen die Möglichkeit geben, wenn sie reif genug dafür sind, selbst zu entscheiden.

Der jüdische Arzt Gil Yaron hat es hier in der FAZ sehr schön gesagt:

Wenn meine Erziehung zum Judentum dazu führt, dass mein Sohn eines Tages als mündiger, überzeugter Jude von seinem Vater fordert, ihn endlich zu beschneiden, dann werde ich seinen Wunsch erfüllen, mit Liebe, Stolz und Schmerz. Aber nicht früher.

Ich wünsche mir sehr, er ist damit vielen ein Vorbild und wir finden gemeinsam einen Weg, der auf Verständnis und Einsicht gründet und möglichst ohne Zwang und Verbote auskommt. Denn Letzteres ist mir eigentlich zuwider.

Es wird der Tag kommen, wo man genauso fassungslos über die Beschneidung von Jungen den Kopf schüttelt, wie wir das heute über Sklavenhaltung oder Apartheid tun, über andere barbarische Bräuche, über Steinigungen von Ehebrecherinnen oder das Umbringen von Homosexuellen. Leider wird es wohl noch dauern.

 

Bildungsferne Männer in die Pflege

Ich hatte mir eigentlich geschworen, mich über Politiker-Bullshit nicht mehr aufzuregen. Weil mir sonst keine Zeit mehr für anderes bleibt…

Aber ich kapituliere. Ich halte das einfach nicht durch.

Kristina Schröder will „mehr Männer für Pflegeberufe begeistern“.

Also ich verstehe auch nicht, warum sich Männer nicht um diesen Beruf reißen. Schließlich gibt es vor allem halbe (damit der Dienstplan schön flexibel für den Arbeitgeber bleibt), unterbezahlte (selbst ein Vollzeitgehalt reicht kaum eine Familie zu ernähren), besonders gern auch befristete Stellen, ist es eine psychisch wie physisch sehr belastende Tätigkeit zu wirklich familienfreundlichen Arbeitszeiten (Wechselschicht, Nacht-, Wochenenddienste…) und zu sehr herausfordernden Arbeitsbedingungen.

Dazu sind die Arbeitgeber überwiegend kirchliche, die ihren ArbeitnehmerInnen grundlegende Rechte wie Religionsfreiheit, Betriebsräte, ordentliche Tarifverträge oder gar das Streikrecht etc. pp. gern vorenthalten. Bei Dumpinglöhnen können sie aber prima mithalten, wenn sie nicht sowieso führend sind.

Also wahrlich etwas für ganze Kerle!

„Gerade solche aus bildungsfernen Schichten, die wegen schlechter Zeugnisse den Einstieg nicht geschafft hätten“, könnten in Pflegeberufen unterkommen, sagte Schröder.

Klar doch. Pflege kann jeder. Selbst, wenn er sonst nichts kann. Kein Ding.

Frau Schröder, Sie sollten besser nicht von ihrem Job auf den der Pflege schließen… Pflege braucht Qualifikation. Ihr Job, nach dem, was Sie so von sich geben, anscheinend nicht. Der braucht wohl vor allem ‚Vitamin B.‘ Und eine gehörige Portion Unverfrorenheit und Selbstüberschätzung.

Schröder warnte, „dass in zehn Jahren mindestens 100 000 Pflege-Fachkräfte fehlen werden“. „Da werden wir gegensteuern“, kündigte sie an und verwies auf ein Maßnahmenpaket, das das Gesundheits- und das Arbeitsministerium derzeit zur Aufwertung des Pflegeberufs entwickelten und in Kürze vorlegen wollten.

Aufwertung?!  Ahja…

Frau Schröder, haben Sie mal jemand gepflegt? Wie schon gesagt: Pflege ist eine sehr verantwortungsvolle und sowohl, was die notwendige Bildung angeht, als auch physisch und psychisch sehr anspruchsvolle Tätigkeit. Völlig unterbezahlt bei unzumutbaren Arbeitsbedingungen.

Wo setzt man dann also sinnigerweise an, um aufzuwerten? Man erklärt Pflege zum idealen Job für „bildungsferne Schichten“. (Allein schon diese Bezeichnung… Wie kam und kommt es denn zu dieser „Bildungsferne“?)

Nicht, dass noch jemand auf die Idee käme, man könnte ordentliche Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne einführen…

Ach hätten Sie doch nur den Nuhr gemacht, Frau Schröder…

(Quelle: Deutsches Ärzteblatt)

TV-Tipp: Dr. Scharlatan – Todesfalle Germanische Neue Medizin

Heute Abend, 21:15 Uhr, im Bayerischen Fernsehen (BR):

Dr. Scharlatan: Todesfalle Germanische Neue Medizin

Geerd Ryke Hamer: Todkranke Menschen suchen verzweifelt Rettung bei ihm. Er, der Begründer einer braunen Medizinsekte, macht ihnen Hoffnung. Verspricht Heilung abseits der Schulmedizin. Ein oft tödliches Versprechen, wie Recherchen für Kontrovers-Extra zeigen.

Mehr zur Sendung hier.

Mehr zu Hamer findet sich hier.

Meine Meinung: Wäre toll, wenn das ganz viele Leute sehen, diesem braunen Gesocks endlich mal das Handwerk gelegt würde, ihnen niemand mehr Räume für ihre „Stammtische“ zur Verfügung stellen würde… Wenigstens dieser eklige, lebensgefährliche Bullshit für immer in der Kloake landen würde, in die er gehört.

“Globuli für Sierra Leone” (Neue Westfälische)

Leserbrief zum Artikel “Globuli für Sierra Leone” von Birgit Guhlke vom 30.3.2010 (nw-news.de)

Mit großer Bestürzung las ich Ihren völlig unkritischen Artikel über drei Heilpraktikerinnen, die Menschen in Afrika mit Homöopathie behandeln und diese Irrlehre dort weiter verbreiten.

Homöopathie ist keine Naturheilkunde, sondern basiert auf Irrtümern (Ähnlichkeitsregel, Arzneimittelbild, “Potenzieren” durch Verdünnen bis weit jenseits der Avogadro-Grenze, wo sich nicht mehr ein Molekül der auf dem Etikett stehenden Substanz im “Arzneimittel” finden lässt), ihr Wirkprinzip ist die Täuschung des Patienten, verstärkt durch die Selbsttäuschung des Behandlers. Eine Wirksamkeit der Homöopathie, die über den Placeboeffekt hinaus geht, konnte bisher nicht nachgewiesen werden. [1]

Der weltweit erste Professor für Komplementärmedizin, Edzard Ernst, nennt die Homöopathie daher auch zu Recht eine widerlegte Methode und zahlt jedem 100000 Dollar, der ihm die Wirksamkeit von Homöopathie nachweist, was bisher nicht geschah. [2]

Menschen, die, wie Ihr Artikel schreibt, an schweren Erkrankungen leiden, mit den Scheinmedikamenten – Milchzuckerkügelchen – der Homöopathie zu behandeln, ist in höchstem Maße unverantwortlich und auch die WHO verurteilt dies! [3] Es mag zwar schmerzloser als die in ihrem Artikel genannten Methoden der einheimischen Heiler sein, steht diesen in puncto Quacksalberei aber in nichts nach und hilft den Menschen definitiv nicht.

Der Verein “Homöopathen ohne Grenzen” preist die Homöopathie als “sinnvolle Alternative zu den massiven Medikationen der Schulmedizin” sogar bei AIDS an, behandelt demnach sogar AIDS-Patienten mit wirkungsloser Homöopathie! [4]

Die sehr wertvolle Arbeit und tatsächliche Hilfe der “Ärzte ohne Grenzen” mit der Pseudohilfe der “Homöopathen ohne Grenzen” zu vergleichen, wie in Ihrem Artikel geschehen, ist eine Ungeheuerlichkeit und Verhöhnung der “Ärzte ohne Grenzen” – bei allem Respekt für das sicher gut gemeinte Engagement der drei Heilpraktikerinnen. [5]