Wie man hier und hier nachlesen kann, mahnt Jack Wolfskin gerade Bastler ab, die ihre Basteleien mit einem Pfotenabdruck versehen. Sie sind vermutlich im Recht (allein das schon halte ich für einen Skandal, dass man sich einen simplen Pfotenabdruck markenrechtlich schützen lassen und dann alles, was annähernd so aussieht, anderen verbieten kann), doch auch, wenn sie im Recht sind, hätten sie angemessener reagieren können. Eine Mail hätte sicher bei den meisten gereicht, teure Abmahnungen sind völlig überflüssig. Wann schiebt der Gesetzgeber dem endlich mal einen Riegel vor?
Für mich hat sich damit die Marke Jack Wolfskin erledigt. Da Jack Wolfskin aber nicht der einzige ist, der derart reagiert, denke ich, wir sollten unbedingt mal eine Liste mit solchen Firmen anlegen. Damit man einen schnellen Überblick über die Kandidaten zwecks Abstimmung per Portemonnaie hat. Das scheint ja die einzige Sprache zu sein, die solche Firmen verstehen… Oder gibt es so etwas schon?
Übrigens, hier lässt sich die kostenlose „Abgemahnt? Die Erste-Hilfe-Taschenfibel“ von Thomas Seifried herunter laden.
Bei der ZEIT findet sich ein guter Artikel zur Drogenpolitik: Gebt die Drogen frei! Leider wird er wohl genau so ungehört bzw. ignoriert verhallen, wie die anderen die letzten 30+ Jahre… Immerhin aus den USA erreicht uns ein klitzekleines Zeichen der Hoffnung: US-Regierung legalisiert Cannabis als Medizin
Die Süddeutsche weist mit ihrem Artikel „Heilung unerwünscht“ auf einen gleichnamigen TV-Beitrag heute Abend um 21:00 Uhr in der ARD hin.
Millionen von Neurodermitis-Kranken könnte geholfen werden – doch die Pharmaindustrie blockiert das Medikament. Eine ARD-Dokumentation über Profitgier und ihre Folgen.
Ich kann noch nicht beurteilen was dran ist, sehenswert ist es aber wohl sicher.
Beim Lesen des Artikels fiel mir so ein – man mag mich gern naiv schimpfen -, dass die Patentierung imho mal wieder einen nicht unerheblichen Anteil am Problem hat. Hätte man nicht einfach mal Apotheker ansprechen können, die die Salbe in Eigenregie nach dem Rezept herstellen? Vielleicht hätte es ja ein paar Vernünftige drunter gegeben, die dem Erfinder etwas vom Gewinn abgeben? Oder sich an Ärzte wenden, die das bei Apothekern herstellen lassen? Oder? Überhaupt, unter den vielen Pharmaunternehmen fand sich echt keins, das das Zeug herstellen wollte?
Irgendwie finde ich von diesem Gesichtspunkt aus die Story etwas seltsam, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wenn mein Anliegen ist, mit meiner Erfindung anderen Menschen zu helfen, sollte ich einen Weg finden. Wenn mein Ziel ist, aus meiner Erfindung möglichst großen Profit zu schlagen, wird es eventuell schwieriger. Nicht, dass wir uns missverstehen, ich finde Letzteres zwar nicht gerade ethisch, aber nach unseren heutigen Maßstäben durchaus legitim. Nur dann muss man sich nicht über die böse Pharmaindustrie aufregen. Die tut schließlich ja auch nix anderes… Insgesamt sehe ich da viele Widersprüche in der Story, die so manche rote Lampe bei mir aufleuchten lassen. Gelungene PR ist es auf jeden Fall 😉